Während der 32-jährigen Sachsenrkriege konnten die Franken beim heutigen Bursfelde wohl einen der ersten Brückenköpfe im Sachsenland rechts der Weser errichten und die dort vorhandene heidnische Kultstätte schließlich in eine christliche umfunktionieren. Es scheint nämlich nach der Überlieferung an dieser Stelle schon recht früh eine Taufstätte entstanden zu sein. - An jenem also nicht nur wegen seiner Furt wichtigen Ort gelang dann auch Ludwig dem Deutschen nach bisherigem Erkenntnisstand 852 auf einer offenbar hier zusammengerufenen sächsischen Volksversammlung die endgültige Aussöhnung der Sachsen mit den Franken, die sich auch nach der Capitulatio von 782 und der von 804 immer noch hier und da befehdet hatten - (1) (2) (3)
Schließlich ist später aus dieser Aussöhnung das I. Deutsche Reich hervorgegangen; hatte Ludwig doch vorher nur Bayern und Ostfranken in Besitz. Jetzt war das gesamte Gebiet bis hin zur Nordsee dazu gewonnen und somit der Grundstock für das - die Karolinger ablösende - Reich der Ludolfinger und Ottonen gelegt. Von jetzt ab konnte Ludwig mit Recht "der Deutsche" genannt werden, und es konnte bald Heinrich "der Vogler" - von Pöhlde am Harz gerufen - in Fritzlar gekrönt werden und die Geschichte ihren bekannten weiteren Verlauf nehmen.

(1) HELLENBERG, Kloster Bursfelde mit Niemetal und Steimketal, Mündener Kreisblatt 1903, Nr. 39, Stadtarchiv Münden: ..."Längst vor der Klostergründung ist das dortige Gelände weit hinaus in den deutschen Landen bekannt und berühmt geworden durch die allgemeine Volksversammlung der Sachsen, die König Ludwig der Deutsche 852 an der Mündungsstätte der Nieme im Gut Niemende abgehalten"...
..."dass wahrscheinlich schon vor der Gründung des Bursfelder Klosters eine Niederlassung der Benediktiner...daselbst vorhanden gewesen, da ein Altar erwähnt wird"...

(2) STANGE,C., Bursfelder Gedichte, Göttingen 1955, S. 3 (Vorwort): ..."Auf den Wiesen von Glashütte fand (852) die Versöhnung der Sachsen und Franken statt, aus der das deutsche Volk im Keime entstand"...

(3) KRUMWIEDE, H.W., Die Geschichte des Klosters Bursfelde, in: PERLITT, L., Kloster Bursfelde, Göttingen 1984, S. 11: ..."An dieser Stelle soll schon Ludwig d. Deutsche (gest. 876) ... die endgültige Aussöhnung der Sachsen mit den Franken erreicht und das sächsische Herzogsamt der Ludolfinger, des späteren ottonischen Kaiserhauses, begründet haben"...