Entdeckungen
Für den noch bis 1846 bestehenden, aber schon recht verfallenen Kreuzgang wurde eine landwirtschaftliche
Nutzung geplant. Die vorhandenen Parzellen sollten in Stallungen und Wirtschaftsräume umgewandelt werden.
Es kam aber nicht zur Realisierung dieser schon bis ins Detail skizzierten Umwidmung. Vielmehr
begannen - an billig zu erlangendem Baumaterial interessierte - Nachbarn, den Kreuzgang Stück für Stück
abzubauen.
Mancher Stein fand natürlich Wiederverwendung bei gelegentlichen Umbauten auf dem Klostergelände,
wie das auch in früheren Epochen der Bursfelder Baugeschichte zu geschehen pflegte. Es blieb jedoch
nicht aus, dass sich auch Altertumssammler anfanden, die Säulen, Kapitelle und andere aus monastischer
Zeit stammende Erinnerungsstücke mitgehen ließen.
So finden sich gelegentlich die verschiedensten Relikte aus vorangegangenen Jahrhunderten auf dem
Klostergelände, oder es taucht das eine oder andere entwendeten Stück im Umfeld des ehemaligen Klosters
wieder auf.
Zu den von mir gefundenen Relikten zählt vor allem die Entdeckung einer Jahreszahl in der Mauer südlich der
alten Schmiede, dem jetzigen Wohnhaus des Pfarrers. (s. Abb. 1). Sollte sie ein Hinweis für das Baujahr dieses
Mauerteils sein? - In unmittelbarer Nachbarschaft dieser Jahreszahl (1653) fallen eine Anzahl gleicher
Formsteine auf, die offensichtlich ursprünglich die gleiche architektonische Funktion erfüllten (s. Abb. 2).
Eine weitere Anzahl von Stein-funden sind in der südlichen Seitenapsis zusammengetragen worden.
So findet sich für den Forscher womöglich noch manch baugeschichtlich interessante Hinterlassenschaft,
wenn man das Gelände daraufhin weiter näher inspiziert.
Von den außerhalb von Bursfelde von mir entdeckten Bauteilen unseres Weserklosters sei insbesondere auf
Funde in Bad Karshafen hingewiesen. Hier deponierte ein dort ansässiger, an Altertümern interessierter
Zahnarzt im späteren Postgarten Funde, die eindeutig von Burfelde stammen (s. Abb. 3). Dieser gute Freund
hatte es vor allem auf Säulen, Kapitelle, Säulenbasen und mit Schriftzeichen versehenen Bauteilen
abgesehen. –
Eine solche Bursfelder Säule steht dort heute noch als Träger eines Laubendaches (s. Abb. 3).
Die übrigen Säulenteile und Steine dienten diesem ehemaligen Besitzer des Grundstückes zur Gartendekoration.
___________
außerdem:
Eine ganz besondere Entdeckung ist die Auffindung eines Ölgemäldes von der ehemaligen alten Klostermühle
- Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Besitzers -
Dies Gemälde befindet sich im Besitz von Herrn Dieter Linke in Herzberg a. Harz. Es ist mit Th signiert und trägt die Jahreszahl 1894.
|