Bursfelder Miniaturen

Revue passierte Schau von Beiträgen zur Geschichte und monastischen Spiritualität eines benediktinischen Weserklosters. Erarbeitet von C.C. Sumpf, Hann. Münden

Seit wann ist Bursfelde evangelisch?

Auf den in der Klosterkirche ausliegenden Handzetteln (Veranstaltungshinweisen) heißt es:
„Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde das Kloster Bursfelde evangelisch.“
Das ist schlichtweg falsch!

Im Westfälischen Frieden wurde lediglich bestimmt, dass Bursfelde in Zukunft einen evangelischen „Titular-Abt“ haben sollte. Das hätte man vor Abfassung des Flyers auch bei Heutger: „Bursfelde und seine Reformklöster“, S. 56 nachlesen können.

Bursfelde ist schon seit 1588 praktisch evangelisch. Als offizielles Datum gilt allerdings nach langem Hin und Her das Jahr 1602. Damals verpflichtete sich Abt Pumme von nun ab in Bursfelde die evangelische Kirchenordnung einzuhalten. Es hatten sich ja bereits unter der Herzogin Elisabeth 1542 Abt und Konvent zum evangelischen Glauben bekannt. Die Herzogin stellte es aber den Mönchen frei, sich unter eine nun evangelische Klosterordnung zu stellen oder jedoch das Kloster zu verlassen.

Unter Herzog Erich II, dem inzwischen von seinem streng katholischen Onkel erzogenen Sohn der Herzogin, wurde der derzeitige Abt Rappe noch einmal gezwungen, wieder die vollen katholischen Messen einzuführen.
Dies Interim war aber nicht von langer Dauer. –

Als Literatur empfehle ich auch hier Heutger und zwar S. 39 ff, falls man sich nicht mit dem chronologischen Überblick im Sumpf ’schen „Klosterführer Bursfelde“ begnügen will.

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Foto: C.C. Sumpf

Benediktiner Patres besuchen Bursfelde

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