Bursfelder Miniaturen

Revue passierte Schau von Beiträgen zur Geschichte und monastischen Spiritualität eines benediktinischen Weserklosters. Erarbeitet von C.C. Sumpf, Hann. Münden

Im Klostergarten

Im Klostergarten ist's so heimlich still,
Als ob die Welt es ganz vergessen will,
Was seit Jahrhunderten sie hier geseh’n
An Stolz und Leben, Not und Untergeh’n.

Dort bei der Kirche deckt zu ew'ger Ruh
So manchen müden Leib der Rasen zu:
Wie vielgestaltig auch ihr Leben war,
Hier fehlt nun keiner aus der Mönche Schar.

Wo einst erbaut des Klosters hohes Haus,
Streckt eine Buche ihre Zweige aus;
Ihr Laub, so rot wie Blut, ist wie ein Bild.
Des Bluts, das einst der Mönche Herz erfüllt.

Ein Bach fließt langsam durch den Garten hin
Und plätschert leis, als hätte er im Sinn,
Zu künden, was kein Mensch mehr künden kann:
Das bunte Leben, das hier einst verrann.

Der alten Linde Riesenkrone rauscht,
Als hätte sie des Lebens Sinn erlauscht:
Die Blätter geh’n und kommen jedes Jahr,
Und niemand weiß, wie schön das Leben war!

C. Stange

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