Dann ging es um manch andere Unsitte beim Essen: "Du sollst die Knochen nicht abnagen wie ein Hund." "Du sollst das Mark nicht aussaugen wie ein Eber seinen Trog." "Willst du Suppe saufen, dann sauf mit dem Löffel und sauf nicht schnell wie ein Kalb aber sauf 'stillekens' wie eine Jungfrau." "Du sollst nicht mit beiden Backen essen wie ein Affe und nicht schmatzen wie eine Sau." "Du sollst nicht mit den Zähnen knirschen wie eine Katze und nicht Schweinen, das ist unanständig Reden führen bei Tische." "Du sollst Zähne und Nase nicht am Tischtuch abwischen."

An einer Stelle bekommen es dabei die Friesen drauf - hatten sie doch den Gründer des Klosters 1101 ermordet - : " Du sollst die Butter nicht mit dem Daumen aufs Brot schmieren wie ein Friese."

Die folgenden nicht weniger prägnanten Vorschriften mögen diese Auswahl beschließen: "Du sollst anderen Brüdern beim Essen nicht nach dem Munde sehen." "Du sollst nicht mit den Händen spielen wie ein Kind und den Gürtel nicht um die Finger drehen wie ein Wurstmacher." "Du sollst die Hände nicht an den Schienenbeinen wärmen oder sie darunter schieben, worauf du sitzest."(!) "Wenn du Gebräu feilhältst, sollst du dich nicht zwischen den Wirt oder die Wirtin noch ihre Tochter, noch andere vornehme Frauen setzen; halte deine Augen im Zaum, denn das Auge ist ein Bote des Herzens und bald ein Feind der Sitten. -"

Wir wollen nicht vergessen, dass ebendieser Abt Johannes einer der markanten Initiatoren der Bursfelder Kongregation war, die in der Mitte des 15. Jahrhunderts bis weit über die Grenzen Bursfeldes hinaus große Bedeutung erlangte.